CSV Schirgiswalde e.V. & Freie Christliche Schule Schirgiswalde © 2007 -
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Ältere Schuljahre finden Sie in der Chronik.
20. Mai 2022
Benefizkonzert für kranke ukrainische Neugeborene
Hochachtung für den Einsatz, Bewunderung für die Leistungen und herzlichen Dank für jede Form des Engagements an alle Mitwirkenden des Benefizkonzertes am Freitagabend!
Schüler, Eltern, Großeltern und viele Gäste erlebten in der voll besetzten! katholischen
Pfarrkirche ein beeindruckendes Benefizkonzert zugunsten kranker Neugeborener in
der Ukraine.
Schüler des Evangelischen Schulzentrums Gaußig und der Freien Christlichen
Schule Schirgiswalde sowie ukrainische Gäste gestalteten ein über zweistündiges,
kurzweiliges Programm, souverän moderiert von Kaplan Lukas Puchała und Lydia Wemme.
Gesang, Instrumentalbeiträge, ein Poetry-
Und was wären alle künstlerischen Beiträge, wenn sie nicht technisch versiert in
Szene gesetzt worden wären? Licht-
Ein Riesenkompliment noch einmal an alle Beteiligten! Dass ein großer Teil der Organisatoren des Konzertes Absolventen der FCS sind, tut besonders gut.
PS: Wer nicht live dabei sein konnte, hat die Chance, die Aufzeichnung der Veranstaltung auf Youtube anzuschauen und mit seiner Spende zum guten Zweck beizutragen.
[A. Marschner, stellv. SL]
11. Mai 2022
Besondere Begegnungen in der FCS
In normalen Zeiten ist das Begegnungshaus auf unserem Freizeitgelände Treffpunkt für Schüler, Eltern und Lehrer der FCS.
In normalen Zeiten finden dort zum Beispiel Instrumentenproben unserer Schüler statt. In normalen Zeiten wird dort getöpfert, man kommt ins Gespräch oder feiert miteinander.
Doch kann man von normalen Zeiten sprechen, wenn in Europa ein Krieg stattfindet? Nein. Deshalb hat unsere Schulgemeinschaft beschlossen, die Räume, in denen wir sonst unseren Hobbys nachgehen, einer aus der Ukraine geflüchteten Familie zeitweise zur Verfügung zu stellen.
Hier leben jetzt also Ljuba Makovejtschik und ihre vier Kinder Lena, Maxim, Darina
und Uljana. Bekommt damit das Wort Begegnungshaus nicht noch einmal eine ganz andere
Bedeutung? Als der Presseclub der FCS um ein Interview gebeten hatte, war Familie
Makovejtschik gern bereit, unsere Fragen zu ihrer gegenwärtigen Situation zu beantworten.
Wie heißen Sie und wie alt sind Sie?
Ljuba: Mein Name ist Ljuba und ich bin 40 Jahre alt. Ich habe fünf Kinder. Meine älteste Tochter ist verheiratet und ist noch mit ihrer kleinen Tochter in der Ukraine.
Wo und wie lebten Sie bei sich zu Hause?
Ljuba: Wir lebten in einem kleinen Dorf, 70 km westlich von Kiew entfernt. Wir besaßen
ein eigenes großes Haus mit zwei Hektar dazugehörigem Land.
Ich selbst stamme ursprünglich
aus Kiew, wo meine zwei Schwestern (Katerina und Natalia) bis heute noch leben.
Haben Sie mit dem Kriegsausbruch gerechnet?
Ljuba: Um ehrlich zu sein… ja, ich habe mit dem Kriegsausbruch gerechnet. In den Gebieten Donezk und Luhansk gab es bereits seit 6 Jahren Krieg und als ich hörte, dass einige Truppen in der Nähe von Belarus stationiert wurden, war ich mir sicher, dass es zum Krieg kommen würde.
Haben Sie etwas direkt vom Kriegsgeschehen mitbekommen?
Ljuba: Drei Wochen lang hörten wir von morgens bis abends Explosionen und zahlreiche
Schussgeräusche um uns herum. Ständig flogen Militärhubschrauber und Raketen über
uns hinweg.
Mein Mann wurde zur Armee eingezogen und ich blieb mit meinen vier Kindern
allein zurück. Es war eine sehr schlimme Zeit für uns voller Angst und Schrecken.
Haben Sie noch Kontakt zu Freunden oder Verwandten in der Ukraine?
Ljuba: Ich stehe in Kontakt mit meinem Mann und werde somit von ihm gut über die aktuellen Ereignisse informiert. Ich bin mit Herz und Seele bei ihm.
Wann fassten Sie den Entschluss zu flüchten? Spontan oder geplant?
Ljuba: Diese Entscheidung kam sehr spontan. Uns wurde angeboten, mit Unterstützung
durch die Kirche das Land zu verlassen und ich nutzte diese Möglichkeit. Wir kamen
innerhalb von 15 Minuten zusammen. Auch mein Mann sagte, wir müssen mit, denn es
gäbe keine andere Wahl. Wir packten also die wichtigsten Dokumente und Kleidungsstücke
ein und dann ging es schon los. Zuerst kamen wir zur Kathedrale in Lviv, dort wurden
wir super empfangen. Dann stiegen wir an der ukrainisch-
Wir rechneten damit, dass wir in Deutschland
mit vielen anderen Familien auf Matratzen in einer Turnhalle wohnen müssten, ohne
jegliche Privatsphäre.
Als wir dann letztendlich hier in der Schule aufgenommen wurden,
waren wir umso überraschter. Wir wurden herzlichst von den Schülern und Lehrern bei
einem köstlichen Frühstück willkommen geheißen.
Sehr überrascht waren wir auch, als
wir in einem eigenen Häuschen untergebracht wurden. Wir sind sehr froh und glücklich,
dass wir nun hier allein unterkommen dürfen und unsere eigene Einrichtung haben.
Was sind die größten Unterschiede zwischen Deutschland und zu Hause?
Ljuba: Hauptsächlich erst einmal die Sprache. Zum anderen haben wir bei uns zu Hause keine Berge und alles erscheint flach. Ein weiterer Unterschied sind die Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen hier. In letzter Zeit herrschte viel Hass bei uns zu Hause. Der Krieg und die Pandemie prägten diese Zeit sehr, es gab sehr viele Probleme.
Welche Hoffnungen und Pläne haben Sie für die Zukunft?
Ljuba: Da dieser Aufenthalt hier nicht geplant war, haben wir vorerst keine konkreten Pläne. Wir denken natürlich ständig nach, wie die Zukunft für uns aussehen könnte. Bis zum Kriegsende möchten wir gerne hier bleiben, uns gefällt es hier in Schirgiswalde sehr und wir fühlen uns wohl.
Zum Abschluss unseres Gesprächs bittet Ljuba, ein paar Worte an uns und alle Leser richten zu dürfen:
Ich möchte mich bei Ihnen allen für den guten und freundlichen Empfang bedanken,
sowie für alle lieben und mitfühlenden Worte. Danke, dass Sie uns bei allem unterstützen.
Vielen, vielen Dank.
[Presseklub der FCS]
Familie Makovejtschik
[Foto Vincent Ramisch]
Benefizkonzert
[Fotos Frau Holfeld]